MPU-Verjährung: So lange musst du wirklich warten

Viele Betroffene hoffen, dass die Verjährung der MPU ihnen den Stress und die Kosten der medizinisch-psychologischen Untersuchung ersparen kann. Doch wie lange dauert es tatsächlich, bis eine MPU “verjährt”? In diesem Beitrag gehe ich tiefer auf die Fristen ein und erkläre dir, welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten und welche Alternativen du in Erwägung ziehen kannst.

Die Fristen zur MPU-Verjährung: Ein klarer Überblick

Die Verjährung deiner MPU hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt dabei nicht nur die oft erwähnten 10 oder 15 Jahre, sondern noch weitere wichtige Details, die du beachten solltest. Hier sind die wesentlichen Fakten:

• 10 Jahre Verjährung: Nach §29 des Straßenverkehrsgesetzes werden bestimmte Eintragungen, wie Straftaten, die zum Führerscheinentzug führten, nach zehn Jahren gelöscht.
• 15 Jahre Verjährung: Die 15 Jahre resultieren aus einer besonderen Regelung, die besagt, dass die Verjährungsfrist erst maximal fünf Jahre nach der letzten rechtskräftigen Entscheidung zu laufen beginnt.

Praxisbeispiel: Wenn du am 01.09.2024 eine MPU-Anordnung erhalten hast, wird die Verjährung in der Regel am 01.09.2034 eintreten. Sollte aber eine zusätzliche Strafe verhängt worden sein, kann sich dieser Zeitraum auf 2039 verlängern.

MPU-Verjährung bei Drogen: Besondere Herausforderungen

Während Alkohol-MPUs klare Verjährungsfristen haben, sieht es bei der MPU wegen Drogenkonsum etwas anders aus. Hier spielt die Abstinenzzeit eine wichtige Rolle.

Hinweis: Die Abstinenzzeit ist keine Verjährung, sondern der Zeitraum, in dem du drogenfrei bleiben musst, bevor du eine erfolgreiche MPU bestehen kannst.

• Für gelegentlichen Konsum musst du eine Abstinenzzeit von sechs Monaten bis einem Jahr nachweisen. (Siehe: Wissenschaftliche Studie zu Abstinenznachweisen)
• Regelmäßiger Konsum erfordert meist eine Abstinenzzeit von bis zu zwei Jahren.

Wichtig ist, dass du diese Zeit durch regelmäßige Drogentests nachweisen kannst. Hierbei kommen oft Urinproben oder Haaranalysen zum Einsatz.

Deine Alternativen zur Verjährung: MPU erfolgreich bestehen

Es gibt Situationen, in denen das Warten auf die Verjährung keine praktikable Lösung ist. Wenn du beispielsweise beruflich auf deinen Führerschein angewiesen bist, ist es oft sinnvoller, die MPU gut vorbereitet anzugehen. Mit der richtigen MPU-Vorbereitung schaffst du es, auch ohne langes Warten deinen Führerschein zurückzubekommen. Dieser Onlinekurs zeigt dir, wie MPU-Psychologen wirklich denken und worauf du dich gezielt vorbereiten musst.

Ein Tipp: In vielen Fällen schaffen es Teilnehmer, die sich gut vorbereiten, bereits beim ersten Versuch durch die MPU.

Wie du dich am besten auf die MPU vorbereitest

Eine erfolgreiche Vorbereitung besteht nicht nur aus dem Nachweis der Abstinenz. Es geht auch darum, dein Verhalten dauerhaft zu ändern und dies in der MPU glaubhaft zu vermitteln. Dazu kannst du:

• An speziellen Vorbereitungskursen wie dem Online-Videokurs zur MPU-Vorbereitung teilnehmen, der dir zeigt, wie die MPU-Psychologen wirklich denken.
• Therapeutische Maßnahmen ergreifen, um deine Selbstreflexion zu fördern. (Siehe Anmeldung bei der Führerscheinstelle)
• Regelmäßig in Selbsthilfegruppen mit anderen Betroffenen in Austausch treten.

Auch wenn die Verjährung wie eine einfache Lösung erscheinen mag, solltest du diese Alternative in Betracht ziehen, um langfristig schneller wieder mobil zu sein.

MPU und rechtliche Klarheit: Was du bei der Führerscheinstelle tun kannst

Falls du dir nicht sicher bist, wie lange du noch warten musst oder welche Fristen für dich gelten, kannst du Einsicht in deine Akte bei der Führerscheinstelle nehmen. Dort erfährst du, wann genau deine Tilgungsfristen beginnen und enden. Diese Informationen kannst du in der Regel schriftlich anfordern.

Falls du weitere rechtliche Fragen hast, findest du hilfreiche Informationen auf Gesetze im Internet und Dejure.org.

Stand: September 2024