Die Kosten für eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) variieren je nach Delikt zwischen 350 und 800 Euro, mit zusätzlichen Ausgaben für Vorbereitungskurse, Abstinenznachweise und Gutachten, was Gesamtkosten von 1.000 bis 2.500 Euro ergeben kann.

MPU Kosten – Überblick, Beispiele & Häufige Fragen

Wenn Zweifel an deiner Fahreignung bestehen – etwa nach Alkohol- oder Drogenverstößen oder bei zu vielen Punkten – wird oft eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) angeordnet. Doch welche MPU Kosten kommen dabei konkret auf dich zu? In diesem Artikel erfährst du alle relevanten Details: von den Gebühren der Begutachtungsstellen über Abstinenznachweise bis hin zu möglichen Kosten für Vorbereitungskurse und die Neuerteilung deines Führerscheins. Außerdem geben wir dir Fallbeispiele, damit du ein klares Bild von den Kosten bekommst und böse Überraschungen vermeidest.


1. Rechtliche Grundlage und warum MPU-Kosten entstehen

Die MPU ist keine optionale Maßnahme, sondern eine behördlich angeordnete Untersuchung gemäß § 13 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV). Zweifel an deiner Fahreignung können z.B. entstehen bei:

  • Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss
  • Erreichen von 8 Punkten im Fahreignungsregister
  • Neurologischen/psychischen Auffälligkeiten

Da die MPU von unabhängigen Begutachtungsstellen (z.B. TÜV, Dekra) durchgeführt wird und ein umfassendes medizinisches sowie psychologisches Gutachten erfordert, fallen entsprechend Gebühren an. Auch die Kosten für Laboruntersuchungen, ggf. zusätzliche ärztliche Atteste und die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis werden dir in Rechnung gestellt. Es existiert keine gesetzliche Obergrenze mehr – die früher gültige Gebührenordnung wurde aufgehoben, weshalb die Preise je nach Anbieter schwanken können.


2. MPU Kosten im Überblick

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass viele Betroffene mit Gesamtkosten zwischen 500 € und 1.500 € rechnen sollten. Diese Zahl variiert stark, je nachdem:

  • Delikt: Alkohol, Drogen oder Punkte?
  • Notwendige Tests: Haaranalyse, Urinscreenings, Leberwerte usw.
  • Art der Vorbereitung: Onlinekurs, Gruppenseminar, Einzelcoaching?
  • Führerschein-Wiedererteilung: Verwaltungsgebühren deiner Behörde

Wichtig zu wissen: Fällst du durch die MPU, kommen alle MPU-Kosten beim nächsten Anlauf erneut auf dich zu. Um teure Mehrfachprüfungen zu vermeiden, lohnt sich daher eine gewissenhafte Vorbereitung.


3. Konkrete Fallbeispiele & Beispielrechnung

Die nachfolgenden Tabellen zeigen dir exemplarisch, welche Summen in unterschiedlichen Szenarien ungefähr anfallen können.

Beispiel 1: MPU wegen Punkten (8 Punkte)
Begutachtung (Punkte) ca. 400–500 €
Abstinenznachweise 0 € (bei Punkten meist nicht nötig)
Vorbereitung (Gruppenseminar) ca. 400–600 €
Führerscheinantrag ca. 200–275 €
GESAMTKOSTEN ca. 1.000–1.375 €
Beispiel 2: MPU wegen Alkohol
Begutachtung (Alkoholproblematik) ca. 600–700 €
Abstinenznachweise (z.B. 6 Urinproben) ca. 300–600 €
Vorbereitung (Einzelsitzungen 8–10 Std.) ca. 800–1.000 €
Führerscheinantrag ca. 200–275 €
GESAMTKOSTEN ca. 1.900–2.575 €
Beispiel 3: MPU wegen Drogen
Begutachtung (Drogenproblematik) ca. 700–800 €
Abstinenznachweise (2 Haaranalysen) ca. 400–600 €
Vorbereitung (10 Std. Einzelcoaching) ca. 1.000–1.300 €
Führerscheinantrag ca. 200–275 €
GESAMTKOSTEN ca. 2.300–2.975 €

Diese Zahlen dienen zur Orientierung und können je nach Region, Anbieter und persönlicher Vorgeschichte etwas abweichen. Gerade bei Drogen- oder Alkohol-MPUs entsteht oft ein höherer Kostenfaktor durch mehrfache Abstinenznachweise.


4. Vorbereitungskosten – Pflicht oder empfehlenswert?

Eine vorbereitende Maßnahme ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber in den meisten Fällen ratsam. Viele Betroffene unterschätzen die psychologische Tiefe und Anforderungen der MPU, sodass ein unvorbereiteter Antritt oft scheitert.

  • Einzelcoaching: sehr individuell, ab ca. 80–150 € pro Stunde, insgesamt also 600–1.500 € bei mehreren Sitzungen.
  • Gruppenseminar: günstiger (400–600 €), aber weniger persönlich. Dafür Austausch mit Gleichgesinnten möglich.
  • Onlinekurs: preiswert (ab 200 €), flexible Zeiteinteilung, Eigenmotivation gefragt.
Tipp: Achte auf seriöse Anbieter und Vorsicht bei „Erfolgsgarantien“. Niemand kann ein sicheres Bestehen ohne entsprechende Einsicht und Verhaltensänderung garantieren.

5. Was passiert bei Nichtbestehen?

Fällst du durch die MPU, so sind die **Begutachtungsgebühren** erneut zu zahlen. Dazu kommen ggf. die zusätzlichen Kosten für weitere Vorbereitung oder erneute Abstinenznachweise. Deshalb ist ein sorgfältiger, frühzeitiger Einstieg in eine qualifizierte MPU Vorbereitung meist günstiger, als auf gut Glück beim ersten Mal anzutreten und zweimal zu zahlen.


6. Kosten für den neuen Führerschein

Ist die MPU bestanden, musst du den Führerschein neu beantragen. Je nach Behörde und Aufwand können hierfür bis zu 275 € anfallen. Hierbei wird u. a. geprüft, ob alle benötigten Unterlagen (z. B. Abstinenznachweise, Nachweis über bestandene MPU) vollständig sind.

Beachte, dass manche Ämter weitere Nachweise verlangen können – z. B. Arztatteste oder Führungszeugnis. Die Kosten liegen meist im zweistelligen Bereich, können sich aber summieren.


7. Typische Fragen rund um MPU Kosten

7.1. „Sind MPU-Kosten gesetzlich geregelt?“

Nicht mehr. Während früher Gebühren in einer Ordnung festgeschrieben waren, ist der Markt inzwischen liberalisiert. Unterschiedliche Begutachtungsstellen können leicht abweichende Preise verlangen. Ein Preisvergleich kann sich lohnen.

7.2. „Kann ich die MPU Kosten in Raten zahlen?“

Manche Stellen oder Verkehrspsychologen bieten Ratenzahlung an. Sprich das am besten vorab mit dem jeweiligen Anbieter ab. Eine staatliche Förderung existiert nicht; die Kosten gelten als private Ausgabe.

7.3. „Was sollte ich beim Anbieter beachten?“

Seriöse Anbieter klären dich transparent über Umfang, Leistungsinhalte und Kosten auf. Sie geben keine Erfolgsgarantie und drängen nicht auf überteuerte Komplettpakete ohne Mehrwert. Ebenso solltest du auf faire Vertragsmodalitäten und qualifizierte Verkehrspsychologen achten.

7.4. „Welche Rolle spielen Abstinenznachweise?“

Bei Alkohol- oder Drogen-MPUs oft unverzichtbar. Die Kosten variieren stark. Haaranalysen (200–300 €) können mehrere Monate abdecken, Urintests (ca. 50–100 € pro Untersuchung) erfolgen regelmäßig. Ob und wie lange du Nachweise brauchst, hängt vom individuellen Fall ab – lass dich am besten verkehrspsychologisch beraten.

7.5. „Können MPU-Kosten steuerlich absetzbar sein?“

Meist nein. Da es sich um eine privatrechtliche Maßnahme handelt, akzeptieren Finanzämter sie kaum als Werbungskosten oder Betriebsausgabe. Einzelfälle mit beruflicher Notwendigkeit könnten eine Ausnahme sein, hier empfiehlt sich ein Steuerberater.


8. Fazit: Gute Vorbereitung spart Zeit und Geld

Die MPU Kosten sind ein Zusammenspiel aus Begutachtungsgebühr, Vorbereitung, möglichen Abstinenznachweisen und der endgültigen Wiedererteilung des Führerscheins. Je nach Ursache (Punkte, Alkohol, Drogen) steigen oder sinken die Gebühren. Wer sich gründlich informiert, Angebote vergleicht und rechtzeitig eine sinnvolle Vorbereitung wählt, kann viel Geld und Nerven sparen.

Merke: Lieber einmal in Qualität investieren, als zweimal zahlen, weil du unvorbereitet zur MPU gehst und durchfällst.

Sofern du Fragen hast oder unsicher bist, empfiehlt sich ein unverbindliches Gespräch mit einer anerkannten Verkehrspsychologin oder Verkehrspsychologen. Auch die offiziellen Informationsabende der Begutachtungsstellen sind oft kostenlos und geben dir einen guten ersten Einblick in Ablauf und Kostenstruktur.

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