Wie viel Gras ist beim Autofahren erlaubt? – Neue Grenzwerte, Fakten & Tipps

Seit dem 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert. Erwachsene dürfen bis zu 25 Gramm Cannabis bei sich führen, bis zu drei Pflanzen in der eigenen Wohnung anbauen und unter bestimmten Umständen sogar mit Gleichgesinnten gemeinsam anbauen. Doch auch wenn Cannabis rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft wird, heißt das nicht, dass man bekifft Auto fahren darf. Wer unter THC-Einfluss fährt, riskiert Bußgelder, Fahrverbote und je nach Fall sogar eine MPU.


1. Neuer THC-Grenzwert von 3,5 Nanogramm – Was ändert sich?

Am 22. August trat ein neues Gesetz in Kraft, das den THC-Grenzwert im Blutserum auf 3,5 Nanogramm je Milliliter festlegt. Damit will der Gesetzgeber dem veränderten Konsumverhalten und der Teil-Legalisierung Rechnung tragen.

  • 3,5 ng/ml THC = neuer Schwellenwert (vergleichbar mit 0,5 Promille bei Alkohol)
  • 500 Euro Bußgeld, ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte drohen, wenn du diesen Wert überschreitest.
  • Bei Mischkonsum (Cannabis + Alkohol) wird es richtig teuer (1.000 Euro Buße, ein Monat Fahrverbot, zwei Punkte).
  • Für Fahranfänger in der zweijährigen Probezeit und unter 21-Jährige gilt: Striktes Null-Toleranz-Prinzip. 3,5 ng/ml ist hier irrelevant; Verstöße kosten 250 Euro.

Auch wenn die Entkriminalisierung viele Hürden abbaut, bleibt die Verkehrssicherheit oberstes Ziel. Ein Wert über 3,5 ng/ml gilt rechtlich als „Fahren unter Einfluss“ und wird konsequent geahndet.


2. Teil-Legalisierung vs. Straßensicherheit – Was ist erlaubt?

Durch die Cannabis-Legalisierung darfst du seit April 2024 bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen, drei Pflanzen zuhause anbauen und bis zu 50 Gramm zum Eigenkonsum auf deinem Grundstück aufbewahren. In Bayern etwa ist das Kiffen auf Volksfesten aber strikt verboten, Kommunen können eigene Sperrzonen (z. B. Freibäder, Freizeitparks) erlassen.

Wichtig: Die Möglichkeit, legal zu konsumieren, hebt nicht die Pflicht auf, nüchtern ans Steuer zu gehen. Cannabis-Konsum bleibt im Straßenverkehr ein Risiko, weil Reaktions-, Konzentrations- und Entscheidungsfähigkeit leiden können.

Don’t Drive High! – so lautet das Motto der ADAC-Initiative #mehrachtung. Legal oder nicht, wer bekifft fährt, gefährdet sich und andere.“

3. Härtere Strafen bei Mischkonsum

Wer neben Cannabis auch noch Alkohol trinkt und dann fährt, muss mit deutlich höheren Strafen rechnen. Der Gesetzgeber sieht bei Mischkonsum Strafen bis zu 1.000 Euro, Fahrverbot und Punkte im Fahreignungsregister vor.

Darüber hinaus kann ein wiederholtes Vergehen oder ein Unfall unter Drogeneinfluss schnell zu einer MPU-Anordnung führen. Damit drohen lange Sperrfristen, hohe Kosten und ein erheblicher Aufwand, den Führerschein wiederzubekommen.


4. Warum 3,5 Nanogramm?

Eine interdisziplinäre Expertengruppe riet dazu, den vorherigen Grenzwert von 1,0 ng/ml auf 3,5 ng/ml anzuheben. Hintergrund: 1,0 ng/ml war so niedrig, dass er oft lediglich einen Konsum nachwies, aber nicht zwingend eine verkehrsrelevante Beeinträchtigung. Mit 3,5 ng/ml soll gewährleistet sein, dass sporadischer Konsum nicht automatisch zu einer unverhältnismäßigen Sanktion führt.

Der ADAC sieht allerdings die Gefahr, dass diese Grenze das „Maximum des vertretbaren“ darstellt. Konsumenten werden deshalb aufgeklärt, dass ein Wert unter 3,5 ng/ml nicht zwangsläufig bedeutet, man sei vollständig fahrtüchtig.


5. Was tun bei MPU-Anordnung wegen Cannabis?

Wirst du beim Autofahren mit >3,5 ng/ml oder wiederholt unter Drogeneinfluss erwischt, steht dir oft eine MPU bevor. Das kann zeit- und kostenintensiv werden, denn du musst eine Umgangsänderung mit Cannabis und deine Verantwortungsbereitschaft glaubhaft nachweisen.

Eine gezielte Vorbereitung hilft, Stolperfallen zu vermeiden. Der Onlinekurs von MPU Wissen liefert ein strukturiertes Trainingsprogramm, das dich fit für die psychologische Untersuchung macht – ohne teure Einzelsitzungen.

Denn auch wenn Cannabis teils legal ist: Wer bekifft fährt, muss weiterhin mit strikten Kontrollen, Bußgeldern und im Worst Case einer Fahrerlaubnisentziehung rechnen.


6. Häufige Fragen (FAQ)

Wie viel Gras ist beim Autofahren erlaubt?

Seit August 2024 gilt der neue Grenzwert von 3,5 ng/ml THC im Blutserum. Ab diesem Wert drohen 500 Euro Buße, ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte. Trotzdem kann auch ein Wert darunter gefährlich sein: Don’t drive high!

Gilt der Grenzwert von 3,5 ng/ml auch für Fahranfänger?

Nein. Wer sich in der Probezeit befindet oder unter 21 Jahre alt ist, unterliegt einer Null-Toleranz. Bereits geringe Mengen Cannabis im Blut bedeuten 250 Euro Buße und ggf. Fahrverbot.

Was passiert bei Mischkonsum mit Alkohol?

Das Gesetz sieht höhere Strafen vor: 1.000 Euro, Fahrverbot und zwei Punkte. Mischkonsum erhöht außerdem das Risiko einer echten Fahrunfähigkeit massiv.

Kann ich bei 3,4 ng/ml THC noch fahren?

Theoretisch liegt das unter dem Grenzwert. Aber das Risiko ist hoch, dass der Wert im Labortest schwankt. Selbst leichte Überschreitungen gelten als Ordnungswidrigkeit und gefährden den Führerschein.

Wie reagiert der ADAC auf den neuen Wert?

Der ADAC fordert verstärkte Aufklärung und Forschung, z.B. zu Schnelltests mittels Speichel. Ein Wert von 3,5 ng/ml THC bedeutet kein grünes Licht für bekifftes Fahren; man warnt vor Selbstüberschätzung.


Fazit: Legalisierung heißt nicht grenzenlose Freiheit am Steuer

Auch wenn Cannabis seit 1. April 2024 teils legal ist und der Grenzwert auf 3,5 ng/ml THC angehoben wurde, bleibt Autofahren unter Rausch ein großes Risiko. Wer mehr als diese Menge im Blut hat, zahlt 500 Euro, verliert für einen Monat den Führerschein und bekommt zwei Punkte. In der Probezeit oder bei Mischkonsum drohen noch höhere Bußen.

Merke: Legal kiffen ist eine Sache – am Steuer kann es schnell teuer werden. Im Zweifel lieber auf das Fahren verzichten und Bußgeld, Fahrverbot oder MPU sparen.

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